Samstag, 5. Mai 2007

Hirnlos Rasen oder lieber Land und Leute kennenlernen

Bei einer Rallye quer durch Europa - der Gumball 3000 - sind gestern in Mazedonien zwei Einheimische ums Leben gekommen. Verursacht hatte den Unfall ein rasender Rallyeteilnehmer. Er war mit 240 km/h auf der falschen Fahrbahnseite unterwegs als ihm ein Golf entgegenkam. Die Geschwindigkeitsbegrenzug an der Unfallstelle betrug 65 km/h.
Rund 40.000 Euro Startgeld zahlen die Rallyeteilnehmer an einer nicht genehmigten Rallyeveranstaltung, die mit PS Boliden auf Alltagsstraßen stattfindet. Dafür heizen sie mit ihren Bugattis, Lamborghinis und Rolls Royce dann Vollgas über die Landstraßen.
Unternehmen wie Telekom und Adidas haben die Rallye wohl mit erheblichen Mitteln gesponsert. Adidas hatte unter anderem ein Promi-Team in einem Lamborghini Gallardo mit dem US-Hip-Hopper Xzibit sowie einen Maserati Quattroporte mit Jay Kay, dem Sänger der Band Jamiroquai am Start und zur Gumball eigens eine Kleider-Kollektion vorgelegt.
Das wundert einen schon: da werden illegale Schwachkopfideen wie diese berüchtigte Gumball gefördert - eine sanfte Low Budget Rallye mit Old- und Youngtimern, die einem guten Zweck dient und die Rallyeteilnehmer mit Land und Leuten in Kontakt bringt - unter anderem durch die diversen Rallyeaufgaben - die ist für das große Sponsoringgeld nicht interessant genug. Dabei muss sich jeder Sponsor doch fragen, welche Werte und Einstellungen er fördert.
Die Toten aus einem illegalen Straßenrennen haben jedenfalls auch die Marketingverantwortlichen der Sponsorenfirmen auf dem Gewissen. Die Gumball 3000 wurde nach dem Unfall eingestellt.

Aktuelles im (englischsprachigen) Autoblog

Mehr dazu bei der Süddeutschen

Keine Kommentare: